Um neue Ansätze zur Erforschung der Tumorentstehung und in diesem Zuge die Bahnbrechung für personalisierte Therapien voranzutreiben, haben Forscher der Universitätsklinik Essen, der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und der Bremerhavener Firma ZytoVision GmbH ihr gemeinsames Projekt „FlexTrack (FISH for multiplexed cell Tracking)“ gestartet. Finanziert wird dieses dreijährige „ZIM“-Projekt (Förderinitiative Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand) aus Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi).

Die Zielsetzung dieses Projektes ist die Entwicklung eines Detektionsverfahrens zum visuellen Nachweis von Tumorzellen in Gewebeschnitten. Um die verschiedenen Tumorzellpopulationen individuell nachweisen zu können, werden die Zellen mit sogenannten DNA-Barcodes markiert. Diese können dann über speziell entwickelte Diagnostik-Produkte im Tumorgewebe nachgewiesen werden. Dieses neuartige Verfahren ist auf dem Gebiet der Tumor- und Stammzellenforschung mannigfaltig einsetzbar.

Charakteristisch für alle Formen von Krebserkrankungen ist, dass sich während des Krankheitsverlaufes gesunde Körperzellen in abnormale Tumorzellen wandeln. Wenn diese Zellen unkontrolliert wachsen, kann dies im schlimmsten Fall bzw. ohne Behandlung zum Tode führen. Krebserkrankungen waren im Jahr 2018 die zweithäufigste Todesursache weltweit. Dies liegt in erster Linie an der späten Detektion und den immer noch häufig unzureichenden Behandlungsmöglichkeiten.

Dieses innovative Verfahren des molekularen Barcodings ist aktuell die aussichtsreichste Methode, um patienten- und tumorspezifische Zellpopulationen räumlich und zeitlich zu verfolgen und daraus neue individuelle therapeutische Ansätze zu entwickeln. Die aus dieser Forschungsarbeit resultierenden Erkenntnisse über die Prozesse der Tumorbildung und deren Wachstum sollen Anwendern in der akademischen, industriellen und pharmazeutischen Tumorforschung für die Weiterentwicklung von Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden.

Das Projekt wird am Universitätsklinikum Essen von Dr. Barbara Grüner (Innere Klinik (Tumorforschung)) in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Björn Scheffler (Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) und Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) an der Universität Duisburg-Essen) sowie Prof. Dr. Hans-Ulrich Schildhaus (Institut für Pathologie) geleitet.

Weitere Informationen zum Projekt „FlexTrack“ erhalten Sie hier.